Professionalisierte Schulmediation
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Professionalisierte Schulmediation
Ausbildung von Roma* und Sinti*Schulmediator*innen zu sozialpädagogischen Assistent*innen
Seit Mitte der 1990er Jahre arbeiten Bildungsberater*innen und Mediator*innen aus Roma*- und Sinti*-Communities an Schulen.
Sie fördern die pädagogische Zusammenarbeit zwischen Familien und Schulen und stammen oft selbst aus bildungsbenachteiligten Familien. Sie werden auf ganz unterschiedliche Weise durch Fortbildungen auf ihre Arbeit vorbereitet. Die eigentlich geplante berufsbegleitende formelle pädagogische Ausbildung ist 2022 das erste Mal mit dem HLS-Projekt „Ausbildung von Roma* und Sinti*-Schulmediator*innen“ zu Sozialpädagogischen Assistent*inen (SPA) begonnen worden.
Ziel einer anerkannten pädagogischen Ausbildung ist es, ihre Tätigkeit langfristig zu sichern, die Qualität der Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Personal der Schulen zu verbessern und ihre Wirksamkeit an den Schulen nachhaltig zu stärken.
Rolle und Aufgaben der Schulmediator*innen
Bildungsmediator*innen unterstützen die Kommunikation an der Schule, verbessern die Kooperation mit den Familien und tragen dazu bei, strukturelle und diskriminierungsbedingte Teilhabehürden von Roma*- und Sinti*-Schülerinnen zu identifizieren und abzubauen.
Durch ihre besonderen Fähigkeiten erweitern sie die Kompetenzen des pädagogischen Teams der Schule. Sie arbeiten im Tandem mit einer Lehrkraft oder Schulsozialarbeiter*in und fördern die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Eltern und Schüler*innen.
Kernaufgaben
- Mitarbeit im pädagogischen Team und Teilnahme an Sitzungen, Fortbildungen und schulischen Veranstaltungen
- Unterstützung der Kommunikation zwischen Schule, Eltern und Schüler*innen
- Entwicklung eigener pädagogischer Angebote (z. B. Mädchen/Jungengruppe, Kultur, Sport, Musik, Sprachen)
- Begleitung von Unterricht und pädagogischen Angeboten
- Hausbesuche zur Vertrauensbildung und engen Zusammenarbeit mit den Familien
- Kooperation mit Stadtteilakteur*innen und lokalen Selbstorganisationen
- Mitwirkung an Empowerment-Gruppen, Workshops und Projekten zur rassismuskritischen Bildung
Geplante Aktivitäten im Projektverlauf
- Förderung der Teilhabe von Eltern aus der Minderheit an Elternversammlungen
- Unterstützung der Mitarbeit von Schüler*innen und Eltern aus der Minderheit in Empowermentgruppen an der Schule
- Freizeitangebote in Verbindung mit dem RomnoPowerClub der HLS
- Workshops und Unterrichtseinheiten zur rassismuskritischen Bildung
- Unterstützung schulischer Antidiskriminierungs-AGs, Kooperationen, Fortbildungen, Workshops sowie Film- und Theaterprojekte
Zielgruppe
- Schülerinnen und deren Eltern, insbesondere aus Roma*- und Sinti*-Familien
- Lehrkräfte und pädagogisches Personal