Bildungsreise der RomnoPowerClubs nach Kassel​

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Bildungsreise der RomnoPowerClubs nach Kassel

Für die Romno-Power-Clubs hat das jährliche gemeinsame Treffen fast schon Tradition: nach Sommertagen in Berlin und München nun also Gemeinsame Herbsttage in Kassel. Von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag (20.-22.Oktober 2023) traf man sich – aus Erfurt, Hamburg, Köln, Mannheim und München – mit vielen jungen Leuten aus Kassel in ihrer Stadt.

Freitagnachmittag und Samstagmorgen wurde die Stadt erkundet, in zwei geführten Spaziergängen. Ein Rundgang im Zentrum der Stadt mit vielen Hinweisen auf ihre wechselvolle Geschichte mündete in einem Besuch im Museum zu Grimms Märchenwelten. Der zweite Rundgang mit der Überschrift „Gedenken“ startete am Samstagvormittag im Hof des Rathauses bei einer Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Sinti und Roma und führte dann zu weiteren Orten, die an den mörderischen Rassismus der Nazi-Zeit erinnern. Am Beispiel der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke durch einen Neonazi am 2.Juni 2019 wurde noch einmal deutlich, dass Hass auf Minderheiten auch heute noch besteht und gerade wieder stärker wird.

Samstagnachmittag und Sonntagmorgen trafen sich alle, wo die Kasselaner Gruppe zuhause ist: in einem Saal in Nord-Holland, einem Stadtteil, in dem viele Menschen mit Einwanderungsgeschichte leben, z.B. auch viele der Roma, die aus den östlichen EU-Staaten, wie Bulgarien, zugewandert sind. Die Vertreter*innen des RomnoPowerClubs -Kassel erläuterten die Lage der Roma in Bulgarien, aber auch die Schwierigkeiten des Ankommens und des Lebens in Kassel. Aus der Gruppe wurde dazu von eigenen Erfahrungen, z.B. von Diskriminierungen in der Schule, berichtet.

Nach kurzen „spots“ zur Situation aus den anderen Clubs zeigten Mitglieder des Kasselaner Clubs eine eigens eingeübte Tanznummer, für die sie auch T-Shirts mit dem RPC-Logo bedruckt hatten. Damit war das allgemeine Tanzen eröffnet, das durch kräftiges Trommeln unterstützt wurde.

Am Sonntagmorgen wurde es dann noch einmal ernst: Verena Lehmann referierte zu „Antiziganismus gemeinsam bekämpfen, Empowerment, Bildungsbenachteiligung der Minderheit der Sinti und Roma“. Sie erläuterte wichtige Zusammenhänge und lud dazu ein, sich an der Aufklärungsarbeit aktiv zu beteiligen. Hierzu gibt es unter dem Titel „Starke Stimmen“ eine Qualifizierung zu Aufklärungsreferent*innen.

Gemeinsam Essen, Reden, Musikmachen und Musikhören und Tanzen gehörten auch zu diesen gemeinsamen Herbsttagen: sie waren ein schöner Auftakt für das Romno-Club-Jahr 2023/2024.

Beratung

Die Hildegard Lagrenne Stiftung bietet unterschiedliche Beratungsangebote für verschiedene Personengruppen an. Erfahren Sie hier mehr.

Förderung

Die Hildegard Lagrenne Stiftung fördert Bildungswege von Menschen mit Romno-Hintergrund.

Qualifizierung

Wir unterstützen dabei Ressourcen und Potenziale von Einzelnen und Organisationen der Sinti und Roma zu entfalten.

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